Buch: Entdecke deine Zeit Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Dinge in immer kürzeren Zeiträumen Platz in unserem Leben finden „müssen“. Aber…

GABA (Gamma-Aminobuttersäure): Die Bedeutung dieses wichtigen Neurotransmitters wurde erst in den letzten Jahren erkannt, doch es wird vermutet, dass er eine wichtige Rolle bei einer Vielzahl von Gesundheitszuständen spielt, darunter ADHS, Schlaflosigkeit, Depression, Angst, Entzündung und prämenstruelles Syndrom.
GABA ist ein körpereigener Neurotransmitter, der eine hemmende Wirkung auf das Nervensystem hat. Das bedeutet: Er wirkt wie eine Art Bremse im Gehirn und reduziert übermäßige Erregung.
Während viele kennen, dass GABA mit Schlaf und Entspannung in Verbindung steht, gibt es gute Gründe, zu glauben, dass GABA auch in den Bereichen Arbeit, Lernen und psychische Belastbarkeit (Resilienz) einen wichtigen Beitrag leisten kann. Hier sind die wichtigsten Aspekte:
Positive Wirkungen von GABA für Arbeit & Lernen
- Stressminderung und ruhigere Konzentration
Wenn man unter Stress steht – z. B. vor Deadlines, Präsentationen oder während schwieriger Phasen – steigt die neuronale Aktivität und oft nimmt die innere Unruhe zu. GABA wirkt dem entgegen, indem es diese Erregung dämpft. Das ermöglicht fokussierteres Arbeiten, weil weniger Ablenkung durch Sorgen, Gedankenspiralen oder Nervosität entsteht. - Verbesserter Schlaf erleichtert Lernen & Gedächtnis
Guter Schlaf ist eine Grundvoraussetzung, damit Lernen funktionieren kann: Konsolidierung von Wissen, Verarbeitung von Eindrücken und Regeneration stattfinden vor allem nachts. Da GABA beim Einschlafen und einem durchgehenden, erholsamen Schlaf hilft (bzw. als natürliches Schlafmittel wirkt), kann es indirekt großes Potenzial für bessere kognitive Leistungen haben. - Verringerung von Angst und Nervosität bei Lern- und Arbeitssituationen
Prüfungen, neue Projekte, schwierige Gespräche – all das kann Angst auslösen. Studien deuten darauf hin, dass Supplemente mit GABA helfen, das subjektive Angstgefühl zu senken, und physiologische Reaktionen zu beruhigen (z. B. Herzfrequenz, Stresswellen im Gehirn). Dadurch kann man in stressigen Momenten klarer denken und bessere Leistungen bringen. - Förderung der geistigen Regeneration
Wenn das Gehirn viele Stunden arbeitet, besonders wenn die Aufgaben komplex oder emotional belastend sind, braucht es Pausen und Regenerationsphasen. GABA unterstützt das Einschleifen solcher Ruhephasen sowohl tagsüber (z. B. kurze Entspannungsphasen) als auch nachts, was wiederum Burnout oder mentaler Ermüdung vorbeugen kann.
Wie GABA Resilienz stärken kann
Resilienz meint die Fähigkeit, mit Stress, Rückschlägen und Belastungen umzugehen – nicht ohne Stress, sondern so, dass man sich davon nicht dauerhaft beeinträchtigen lässt.
- Stabilere emotionale Stimmungslage
GABA hilft dabei, übermäßige Erregung zu regulieren. Menschen mit niedriger GABA-Aktivität zeigen öfter Symptome wie Angst, depressive Verstimmung, Konzentrationsprobleme. Ein ausreichend hoher GABA-Spiegel kann also dazu beitragen, dass man emotional weniger schwankt und Belastungen besser durchhält. - Bessere körperliche Erholung
Stress wirkt nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper – Herz, Muskelspannung, Immunsystem. GABA kann helfen, Herzfrequenz und Blutdruck runterzubringen, Muskelspannung zu verringern und so insgesamt die physiologische Belastung von Stress zu reduzieren. Damit regeneriert man besser zwischen Phasen hoher Belastung. - Schutz vor chronischem Stress
Chronischer Stress ohne ausreichende Erholungsphasen verändert oft Gehirnfunktionen, verschlechtert Lernen und Gedächtnis, und kann psychische und physische Gesundheit langfristig schädigen. GABA wirkt in Studien so, dass es die Stressreaktion dämpft – wer also Wege findet, seine GABA-Aktivität zu unterstützen, baut eine Art Puffer gegen Stress auf.
Wie GABA Resilienz stärken kann
Damit das Bild nicht verfälscht wird, hier auch, was noch unsicher oder problematisch ist:
- Es ist nicht vollständig geklärt, wie gut exogen (also durch Supplemente) zugeführtes GABA die Blut-Hirn-Schranke überwindet. Es gibt Zweifel, ob und wie viel davon tatsächlich im Gehirn wirkt.
- Die Studienlage ist teilweise klein, mit unterschiedlichen Dosierungen und Methoden – das heißt, manche Ergebnisse sind vorläufig.
- Nebenwirkungen sind möglich, z. B. Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Abgeschlagenheit. Bei hohen Dosen oder in Kombination mit Medikamenten Vorsicht!
Praktische Tipps zur Nutzung
Falls man erwägt, GABA gezielt zu nutzen, um Arbeit, Lernen und Resilienz zu unterstützen, könnten diese Schritte helfen:
- Mit niedrigen Dosierungen starten und beobachten – z. B. zunächst unter 100-mg, je nach Quelle.
Sleep Doctor - Nicht ausschließlich auf Supplemente verlassen – auch Lebensstilfaktoren sind entscheidend: Schlafhygiene, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement, regelmäßige Pausen etc.
- Kombinationen prüfen: manche Studien deuten darauf hin, dass GABA zusammen mit anderen Substanzen (z. B. 5-HTP) stärker wirkt hinsichtlich Schlafqualität und Stressreduktion.
Sleep Doctor - Arzt / Ärztin konsultieren, insbesondere bei vorhandenen Gesundheitsproblemen, Medikamenteneinnahme oder chronischen Krankheiten.
GABA hat klar Potenzial, um sowohl das Arbeiten und Lernen effizienter und angenehmer zu machen als auch die Resilienz gegenüber Stress zu stärken. Besonders durch:
- bessere Entspannung
- besseren Schlaf
- geringere Angst und Stressreaktionen
wenn aber auch noch nicht alle Forschungsfragen abschließend beantwortet sind.
Interessante Studien zu dem Thema
Anna Leonte, Lorenza S. Colzato, Laura Steenbergen, Bernhard Hommel, Elkan G. Akyürek,
Supplementation of gamma-aminobutyric acid (GABA) affects temporal, but not spatial visual attention, Brain and Cognition, Volume 120, 2018, Pages 8-16,
ISSN 0278-2626, https://doi.org/10.1016/j.bandc.2017.11.004.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0278262617302476
Tınok AA, Karabay A, Jong J, Balta G, Akyürek EG. Effects of gamma-aminobutyric acid on working memory and attention: A randomized, double-blinded, placebo-controlled, crossover trial. J Psychopharmacol. 2023 Jun;37(6):554-565. doi: 10.1177/02698811231161579. Epub 2023 Mar 29. PMID: 36988214; PMCID: PMC10291391.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10291391/
JeYoung Jung, Steve Williams, Matthew A Lambon Ralph (2025) The role of GABA in semantic memory and its neuroplasticity eLife 12:RP91771
https://doi.org/10.7554/eLife.91771.4
Britton, M.K., Jensen, G., Edden, R.A. et al. “Surviving and Thriving”: evidence for cortical GABA stabilization in cognitively-intact oldest-old adults. Transl Psychiatry 15, 79 (2025).
https://doi.org/10.1038/s41398-025-03302-w
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